„Manchmal, wenn ich träume, kann ich fliegen“
oder
„Keine Angst“

eine kinetische Klanginstallation

Keine Angst Stahr
Ein Wald aus Stahlelementen und horizontal schwebenden Stäben. Hindurch bewegen sich scheinbar schwerelos, transparente, schemenhafte Figuren aus Draht. Eine Komposition aus Geräuschen, sphärischen Klängen, von einem sehr ruhigen Herzschlag untermalt, versetzt die Stäbe in schwingende Bewegung. Die Geräusche suggerieren Ereignisse, teils ruhige Alltagssituationen, teils bedrohlich verstörende Momente. Der Herzschlag jedoch bleibt ruhig und verweigert sich der Angst vor dem Unbekannten. Unwirklich erscheint die Situation, wie in einem Traum, in dem man gleichzeitig Beteiligter und Beobachter ist, emphatisch in beide Richtungen verbunden. Auf diese Weise eröffnet sich dem Betrachter die Möglichkeit der Teilhabe und das Mitempfinden eines angstfreien Raumes, in einer Zeit voller Angst. Angst vorm Alter, Einsamkeit, Altersarmut, Arbeitslosigkeit, vor Überfällen, Überfremdung, Krieg, zu versagen und Angst vor dem Tod. „Die Angst vor dem Tod ist die Angst vor dem Leben“, sagt der Tod in Wim Wenders „ Palermo shooting“. Je mehr wir besitzen, umso größer die Angst vor Verlust. Je größer die Vorsorge, umso größer das Bewusstsein dafür, was alles geschehen kann. Paradoxerweise resultiert daraus kein Wohlgefühl oder Gefühl der Sicherheit. Dieses stellt sich eher während sinnlicher Wahrnehmungen wie z. B. dem Hören von Musik, dem Blick auf stetig heranrauschende Wellen, dem Betrachten lodernder Flammen eines Feuers oder im Traum ein. Seltsam behütet fühlt es sich an, obwohl es nicht vorhersehbar ist. Und: es füllt uns ganz aus. Keine Angst.
Keine Angst Stahr